Jegliche Form von sexueller Gewalt durchmachen zu müssen ist eine furchtbare Erfahrung. Aber wenn eine Frau während dieses erschreckenden Erlebnisses schwanger wird, hilft eine Abtreibung wirklich dabei, die Vergewaltigung zu verarbeiten? Auf den ersten Blick scheint es eine schnelle und einfache Lösung zu sein: Einfach das Kind abtreiben und fertig. Ja, eine Abtreibung kann sehr schnell durchgeführt werden, aber sie dreht weder die Zeit zurück noch wird die Frau vergessen, dass sie danach schwanger war. Vergewaltigung ist ein schreckliches Trauma, aber Abtreibung ist keine Heilung dafür. Aus rein körperlicher Sicht stellt es eine zweite gewaltsame Verletzung ihres Körpers dar. Eine Abtreibung kann sowohl körperliche als auch psychische Komplikationen nach sich ziehen, die zum Trauma der Vergewaltigung hinzukommen. Trauma kann nicht mit Trauma geheilt werden. Daher ist eine Abtreibung nach einer Vergewaltigung, obwohl sie auf den ersten Blick wie eine Lösung erscheint, nicht hilfreich für die Heilung der Frau.
Dazu kommt folgendes Problem: wenn ein Verbrechen begangen wird, sollte der Täter bestraft werden, nicht das Opfer. Eine Abtreibung bestraft das Opfer und eine unschuldige dritte Partei – das Kind, das keinen Einfluss auf die Umstände seiner Zeugung hatte. Das Kind ist nicht für die Sünden des Vaters verantwortlich und sollte nicht mit seinem Leben dafür bezahlen müssen. Die Umstände unserer Zeugung beeinflussen nicht unsere Würde und unseren Wert als Menschen. Jedes Leben, unabhängig von den Umständen seiner Entstehung, hat einen unermesslichen Wert und sollte mit Respekt und Achtung behandelt werden.